Nachruf
Mitternachtsmission trauert um Schwester Helene Siebert
Die Nachricht vom Tod von Schwester Helene erfüllt nicht nur die Mitglieder
des Vereins "Mitternachtsmission" mit Traurigkeit, sondern auch die vielen
Menschen, die ihre tätige Zuwendung und liebevolle Fürsorge erfahren durften.
Im Alter von 99 Jahren verstarb sie am Ostermontag im "Haus Simeon" in Michaelshoven.
Noch vor etwas über einem Jahr konnte sie an der von ihr ins Leben gerufenen
Weihnachtsfeier im "Alten Wartesaal" teilnehmen und zu den rund 400 Teilnehmern
sprechen. Es war das 46. Mal, dass sie zum Heiligen Abend dorthin einladen
konnte. "Ohne Gottes Hilfe wäre das alles nicht möglich gewesen" sagte sie
in ihrer Ansprache damals und blickte noch einmal zurück auf ihr bewegtes
Leben, das so ganz im Zeichen der Nächstenliebe stand: Als Krankenschwester
schloss sie sich der Evangelischen Schwesternschaft Aidlingen an, besuchte
die Bibelschule, wurde Jugendleiterin und begann 1945 ihren Dienst unter den
Obdachlosen, Heimatlosen und Prostituierten in Hamburg. 1958 wurde sie von
der Mitternachtsmission nach Köln gerufen und übernahm dort 1980 die Leitung.
Bis zu ihrem Tod war sie Ehrenvorsitzende des Vereins. In ihrem Geist wird
der amtierende Vorstand unter dem Vorsitzenden Helmut Brügelmann und Schatzmeister
Wolfgang Ostermann die missionarisch-diakonische Arbeit der "Mitternachtsmission
Köln" weiterführen. Vorstand und Mitglieder wissen sich dem Lebenswerk von
Schwester Helene und darin dem Dienst der Mitternachtsmission verpflichtet
und hoffen weiterhin auf die ehrenamtliche Mitarbeit und Spendenbereitschaft
in dieser Arbeit. Dabei werden sich viele in Dankbarkeit an Schwester Helene
erinnern, deren Leben ein überzeugendes Vorbild christlichen Glaubens bleibt
Von Gottfried Hiddemann